Dem stationären Handel droht die Wiedereröffnung!
Steigende Impfquoten und sinkende Inzidenzwerte in Deutschland sorgen für Hoffnung, dass der Einzelhandel in Kürze bis auf wenige regionale Einschränkungen wieder öffnen kann.
Aktuell fällt dem stationären Einzelhandel dazu eine verlässliche Planung jedoch sehr schwer.
Zahlreiche „nicht systemrelevante Unternehmen“ im Einzelhandel mussten während des Lockdowns zu einschneidenden Sparmaßnahmen greifen, um die Anzahl an MitarbeiterInnen der Pandemie-Situation anzupassen und so die Fixkosten zu reduzieren. Dazu gehörten u.a. Kurzarbeit, Personalabbau, Kündigungen von MitarbeiterInnen in der Probezeit, sowie ein Verzicht auf Nachbesetzung bei Fluktuation.
Man könnte also davon ausgehen, dass der Wiederaufbau der Belegschaft zur ursprünglichen Stärke aufgrund der vorausgegangenen Maßnahmen auf dem Arbeitsmarkt keine große Herausforderung darstellt. Bedauerlicherweise, gibt es aber einige Trends, die auf größere Probleme in diesem Bereich hindeuten.
Schauen wir uns zunächst die Arbeitslosenquote an, diese liegt aktuell weiterhin bei niedrigen 6%.
Wenn wir nun die Anzahl der MitarbeiterInnen explizit für den Einzelhandel betrachten, wird deutlich, dass diese auf einem hohem Beschäftigungsniveau stagniert. Teilweise sind u.a. die brancheninternen Wanderungen des Vertriebspersonals hin zu stabilen Anstellungsverhältnissen dafür verantwortlich.
Während die nicht systemrelevanten Filialbetriebe Stellen abbauen mussten, durften und mussten beispielsweise die Lebensmitteleinzelhändler ihr Personal aufstocken. Allein der Discounter Lidl hat seit Anfang 2020 rund 8.000 zusätzliche Mitarbeiter in Deutschland aufgebaut.
Zeitgleich expandieren durch den zunehmenden Onlinehandel auch die Paketdienstleister u.a. DHL, Hermes, DPD und GLS, diese haben alleine rund 25.000 neue MitarbeiterInnen eingestellt.
Ein ganz neues Branchensegment stellen die Expresslieferdienste dar, die ihre hohen Bedarfe ebenfalls sehr gerne aus den freigestellten MitarbeiterInnen aus dem Einzelhandel befriedigen.
Ein nicht zu unterschätzender Faktor ist dabei auch die nachlassende Zuwanderung von qualifizierten MitarbeiterInnen für den Einzelhandel nach Deutschland. Dieser Abwärtstrend wurde durch das Pandemiegeschehen noch deutlich verstärkt. Im Jahr 2020 hat sich die Zuwanderung in Deutschland um 31% im Vergleich zum Vorjahr verlangsamt (2019 lag der Einwanderungssaldo bei 294.090, 2020 sank er auf 208.560).
Fazit
Die aktuelle Wiedereröffnung im stationären Einzelhandel stellt diesen aufgrund der aktuellen Arbeitsmarktsituation vor große Herausforderungen. Es hat in den letzten anderthalb Jahren massive Verlagerungen der Beschäftigten sowohl innerhalb der Handelslandschaft als auch in andere Geschäftsbereiche gegeben. Diese Faktoren werden nach unserer Einschätzung den Wettbewerb um geeignete und verfügbare MitarbeiterInnen für Handel und Logistik deutlich verschärfen!
Welche Erfahrungen machen Sie in der aktuellen Situation? Wir freuen uns auf Ihren Kommentar zu unserem Beitrag auf
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